I recently found out that because of the exessive use of copyright and other actions against free information it is quite hard to find unbased English articles on the Internet. Because i have the luxury of a more rational Mother-tongue, i have decided to translate an article. It is about Socialdarwinism, a topic still touchy today and historically even more so in Germany:
https://de.wikipedia.org/wiki/SozialdarwinismusFirst the original german:
Sozialdarwinismus aus Sicht der Wissenschaft
Aus Sicht der Evolutionstheorie
In der Biologie hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass evolutionäre Vorgänge nicht immer von einer Höherentwicklung begleitet werden. Eine objektive Einteilung aller Lebensformen in höhere und niedrigere Gruppen ist grundsätzlich unmöglich, auch wenn sich dieser Eindruck aus der stammesgeschichtlichen Entwicklung ergibt.[128]
Anhänger des Sozialdarwinismus geben dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist. Laut Darwin war nicht das Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.[129] Der Begriff Survival of the Fittest wird im Deutschen oft fehlerhaft übersetzt: Dabei meint sie nicht körperliche Fitness im Sinne der körperlichen Leistungsfähigkeit, sondern die reproduktive Fitness im Sinne der Anpassungsfähigkeit einer Spezies an die jeweils herrschenden Umweltbedingungen.[130] Dazu zeigt sich, dass sowohl die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weit verbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken. Ein früher Kritiker herkömmlicher sozialdarwinistischer Theorien auf der Grundlage einer Theorie der Kooperation war der Anarchist und Geograph Pjotr Alexejewitsch Kropotkin mit seinem 1902 erstmals erschienenen Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt.[131][132] Bereits Kropotkin bemerkte, dass Darwin “the fittest” nicht als den körperlich stärksten oder klügsten definiert, sondern erkannt hat, dass die Stärkeren diejenigen sein könnten, die miteinander kooperieren. Eine aktuelle Theorie der symbiotischen Evolution vertritt Lynn Margulis.[133][134]
Der Versuch, mittels einer an der Tier- und Pflanzenwelt orientierten Theorie menschliche Beziehungen erklären zu wollen, ist ein Analogieschluss, der nicht ohne Zusatzannahmen gerechtfertigt ist. Insbesondere ein biologistischer Determinismus wird weithin abgelehnt, da die gesellschaftliche Entwicklung von einer Wechselwirkung von genetischen und kulturellen Faktoren gekennzeichnet ist.[135] Der Mensch kann sich mit anderen Worten durch Veränderung seiner Gene, seiner Kultur oder einer Kombination aus beidem anpassen.[136]
Zum anderen lässt sich die von Sozialdarwinisten in der Regel unterstellte Unterscheidung zwischen normalen Bedingungen der „natürlichen“ Selektion und einer künstlich bedingten Unterdrückung des Selektionsmechanismus in der Industriegesellschaft aus wissenschaftlich-deskriptiver Sicht nicht aufrechterhalten; der Mensch sei demnach auch in der Industriegesellschaft den „generellen biologischen Gesetzen“ unterworfen.[137]
Aus Sicht der Genetik
Durch die Chromosomentheorie der Vererbung wurde erkannt, dass es kein grundsätzlich „gutes“ oder „schlechtes“ Erbmaterial gibt. Bereits Gregor Mendel entdeckte, dass sich die einzelnen Merkmale und Eigenschaften unabhängig voneinander vererben. Gegen die These der sogenannten genetischen Degenerierung durch den Zivilisationsprozess bringen Dobzhansky und Allen als weiteres Argument, dass genetische Defekte oder Selektionsnachteile oft keine absoluten Größen sind, sondern umweltabhängig entweder Vor- oder Nachteile darstellen können. Was vor dem Hintergrund einer normativen Vorstellung von „natürlicher Umwelt“ ein Nachteil ist, kann in der tatsächlichen, kulturell geprägten Umwelt dauerhaft ausgeglichen werden oder sogar Vorteile mit sich bringen. Deshalb führt das Nachlassen des Selektionsdrucks notwendig dazu, dass „schlechte“ Gene weniger problematisch sind als zuvor.[138] Im Darwinismus kann „Anpassung“ (fitness) nicht anders als über relativen Erfolg bei der Reproduktion definiert werden. Dazu stehen Theorien der wohlfahrtsstaatlichen Degeneration durch vermehrte Reproduktion sozial Schwacher im krassen Widerspruch, die die Anpassungsfähigkeit auf absolute Weise und damit unabhängig von der aktuellen Umwelt bestimmen wollen.[139]
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now the translation:
[Headline] Socialdarwinism from the scientific point of view
The point of view from the Theory of Evolution
In Biology it has been agreed upon that Evolutionary Change is not always followed with Higher Development. An objective division of all forms of life in "higher and lower" groups is impossible in general, even if the tree of life taxonomy may let it seem this way.
Supporters of Social Darwinism in general mean something different with the quote "Survival of the fittest". The biological connection meant by Darwin is left out by it. As said by Darwin, not survival in itself, but the production of surviving and fertile offspring is the basis of biological success. The term "Survival of the Fittest" often gets mistraslated into German: Not bodily fittness of the organism, but reproductive fittness (genetic adaptation of the species to the environment). Genetic diversity and altruism , often rejected by Social Darwinists, are spread out in nature and often have a positive effect on the evolutionary fittness of a species. An early critic of conventional Social Darwinist Theories on the basis of cooperation was the anarchist and geographer Pjotr Alexejewitsch Kropotkin with his 1902 book published in 1902 (Mutual Aid: A Factor of Evolution). Kropotkin found out that Darwins “the fittest” was not definied as the strongest or smartest (YES TABBY!), but the fittest are in fact the ones who cooperate.
An up-to-date Theory of Symbiotic Evolution by Lynn Margulis. (
https://en.wikipedia.org/wiki/Lynn_Margulis)
Trying to explain human relations with a theory orientated on simplier plants and animals is, without further assumptions, an analogism. Especially biological determism is falsified here: Sociological Evolution is an interaction of genetical and sociological factors.With other words: Man can addapt throu change of his genes, his society or a combination of both.
Also the social darwist rule to diffenentiate between normal conditions of the „natural“ selektion and an artificial supression of selection mechanisms in the industrial society is not possible from a scientific-descriptively point of view; Men is still affected by natural selection even in modernsocieties. See also(Theodosius Dobzhansky, Gordon Allen: Does Natural Selection Continue to Operate in Modern Mankind? In: American Anthropologist. Band 58, No. 4 (Aug. 1956), S. 591, 592.)
From the perspective of genetics
Through the chromosomal theory of heredity it was recognized that there is no fundamentally "good" or "bad" genetic material. Gregor Mendel already discovered that the individual characteristics are inherited independently from each other. Against the thesis of the so-called genetic degeneration by the civilization process, Dobzhansky and Allen argue that genetic defects or selection disadvantages are often not absolute quantities, but can either be advantages or disadvantages depending on the environment. What is a disadvantage in the context of a normative idea of "natural environment" can be permanently offset in the actual, culturally shaped environment or even bring advantages. Therefore, the decrease in the selection pressure necessarily leads to "bad" genes being less problematic than before. In Darwinism, "fitness" can not be defined otherwise than by relative success in reproduction. To this end, theories of welfare-state degeneration are in stark contradiction by increased reproduction of socially weak people, who want to determine adaptability in an absolute manner, and therefore independently of the current environment.